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Aktuelles

Veränderungen in der Jupiteratmosphäre

Ein Bild in der Mai-Ausgabe der Astronomiezeitschrift „Sterne und Weltraum“ deutete Veränderungen im nördlichen Äquatorband des Jupiter an. Ein Vergleich eigener Bilder brachte ein klares Ergebnis zu den ersten Beobachtungen!

Ende Dezember 2024 und Anfang Januar 2025 machte ich mehrere Aufnahmen von Jupiter. Es war kurz nach der besten Sichtbarkeit, der Opposition des riesigen Gasplaneten. Im nördlichen Äquatorband zeigten sich dabei helle Ausbrüche. Vermutlich sind dies riesige Gewitter, die mit großen Wirbelstürmen einhergehen.

Jupiter 2025 01 16 1909 2 RGB QHY5III178C G23 Exp2.4ms 2

Diese Stürme wanderten sichtbar durch das nördliche Band, und durchpflügten es regelrecht. Hintergrund dieser Bewegung ist die differentielle Rotation des Jupiter, dessen Wolkenatmosphäre sich in den Regionen näher zu den Polen hin langsamer bewegt, als am Äquatorbereich.

Im März zeigte sich eine Ablösung eines schmalen Bandes oberhalb der beiden großen Stürme: das nördliche Äquatorband ist nun geteilt! Die Größe dieser Veränderung ergibt sich im Vergleich zur Erde: sie würde in die neue Lücke passen, die nun die beiden Bänder voneinander trennt!

Jupiter 2025 03 29 1919 7 xoph RGB Jup QHY5III178C G27 Exp2ms 3

Das Bild aus dem März zeigt noch zwei Monde: Ganymed ist zunächst noch rechts oben zu sehen, bevor er hinter der Jupiter verschwindet. Europa versteckt sich im hellen Band unterhalb des Südlichen Äquatorbandes. Er erscheint etwas dunkler, als die helle Wolkendecke des Jupiter in diesem Bereich.

Jupiter 2025 03 29 2001 6 xoph RGB Jup QHY5III178C G27 Exp2ms 3

Im zweiten Bild vom 29.3.2025, das 42 Minuten später aufgenommen wurde, ist Europa nach rechts gewandert und zeigt sich auch hier wieder als kleiner, etwas dunklerer Kreis. Der Mond ist zwar etwas schneller in seinem Lauf über der Jupiterscheibe (er benötigt fast 3 Stunden), als die der Jupiterwolkendecke (etwa 5 Stunden), aber er holte den Großen Roten Fleck nicht ein.

Und eine letzte Bemerkung: die scheinbare Größe Jupiters schrumpfte zwischen der Januar und März-Aufnahme sehr deutlich: von 45,4" auf 36,3".

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