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Aktuelles

Messier 74

Ende September veröffentlichte die Klostersternwarte ein Bild von M74, das "noch nicht fertig" war. Die Aufnahme war noch in Schwarz/Weiß gehalten, da noch die erforderlichen Farbaufnahmen fehlten. Manchmal dauert es aber, bis die richtige Gelegenheit kommt, für die richtigen Aufnahmen. Für das Galaxienmotiv bedeutete dies, bis in den November zu warten.

Dann lagen immerhin 9,5 Stunden an Luminanz-Belichtung und 9,3 Stunden an RGB-Belichtung vor. Ausreichend Daten für ein gutes Bild, die aber einerseits wegen sehr alltäglichen Problemen auf die Bearbeitung warten mussten, andererseits aber auch für ein gutes Bildergebnis herausfordernd waren. Letzten Endes gelang ein guter Kompromiss von Schärfe und dezenter Hervorhebung des Hintergrundes mit seinen schwächsten Komponenten, ohne das Rauschen zu sehr in Szene zu setzen.

Beeindruckend an der Spiralgalaxie M74, die im Sternbild der Fische zu finden ist, dass ihre Arme durch Sternentstehungsgebiete und Sternhaufen fast perfekt nachgezeichnet werden. Das Zentrum, das durch viele ältere, gelbliche Sternhaufen gekennzeichnet ist, tritt sehr differenziert hervor durch eine spezielle Bearbeitung (Stichwort: High Dynamic Range). Sonst wäre es völlig überbelichtet worden durch das Sichtbarmachen der schwachen Ausläufer der Galaxie.

Im Bildhintergrund sind viele weitere Galaxien zu finden. Und bei genauer Betrachtung fällt auch ein ganz leichter Schleier im Bild auf: dieser gehört zu unserer eigenen Galaxie. Es ist der Galaktische Schleier, der aus Gas und Staub unserer kosmischen Heimat besteht und uns den Blick auf dahinter liegende Objekte im Kosmos behindert und manchmal fast unmöglich macht in der Milchstraßenebene. Das Sternbild der Fische liegt aber außerhalb dieser Ebene und wir haben einen fast ungehinderten Blick auf Messier 74.

M74 2020 Sep Nov 67800sec Web klein

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