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Aktuelles

Gott ist immer da

Die Corona-Pandemie betrifft die Abtei Münsterschwarzach in ähnlicher Weise, wie viele Menschen in unserem Land. Keine Gäste im Gästehaus, zum Teil keine Schüler, Schließung von Buchhandlung und Fair-Handel, selbst die Küche und Wäscherei haben wesentlich weniger zu tun. Kurzarbeit ist in vielen Betrieben angesagt.

Mitten in der ersten Hochphase der Corona-Pandemie hatte ich deshalb auch die eine oder andere schlaflose Nachtstunde. Wie reagieren wir morgen auf diese oder jene neue Einschränkung? Wie schützen wir unsere MitarbeiterInnen? Wie können wir unsere SchülerInnen in geeigneter Weise unterrichten? Was ist mit den Gästen, die nicht kommen dürfen? Und viele ähnliche Fragen gingen mir durch den Kopf.

Ein glücklicher Umstand in diesen Nächten war meine Begeisterung für den Sternhimmel. So ging ich manchmal nachts einfach nach draußen und schaute in die Sterne. Der Himmel ist und war frei von jeglichen Beschränkungen. Im Gegenteil: es gibt seit einem Jahr wesentlich weniger Flugzeuge am Nachthimmel zu beobachten. Es tat einfach gut, Sterne wie alte Bekannte zu begrüßen: Deneb im Schwan, Wega in der Leier, dort den Kugelsternhaufen im Herkules und schon atemberaubend hell im Aufgang die Venus!

Und dann geschah es mir, dass ein tiefer Friede in mir aufstieg. Ein Friede, wie ihn die Welt nicht geben kann. Es war auch kein inneres Schönreden der Situation, die so blieb wie sie war. Und doch war diese Ruhe und Versöhntheit mit allem da, was mich am Tag und in der Nacht umtrieb, weil der Friede Gottes für mich erfahrbar war. Er ist immer da, egal was geschieht, – wie Stille immer da ist, egal, wie viel Lärm auch gemacht wird. Die nächtliche Friedenserfahrung hatte ihre Spur in mir hinterlassen und mich ein Stück verwandelt.

Ich wünsche uns Erfahrungen des Friedens um uns und in uns, - unter den Sternen, an anderen stillen und ursprünglichen Orten oder wo es auch immer sein mag.

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