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Astronomie als Kontemplation am Sonntagmorgen

Als ich von Jupiter ein sehr verwackeltes Video aufnahm dachte ich etwas verschlafen bei mir, was ist das für eine seltsame lange Wolke vom Stenbild Schwan bis in den Großen Hund hinein? Bis ich merkte, das ist die Milchstraße... Schwach leuchtend begann sie unterhalb von Deneb im Nordwesten (dort wo normalerweise wegen des Dorfes für mich nichts zu sehen ist) über Kepheus, Kassiopeia, Perseus etc. bis in den Südosten zu leuchten. Während ich IC 5146 im H-alpha aufnahm, beschaute ich den Himmel voller Staunen...

Im Osten zeichnete sich mit der Milchstraße ein seltsames schwaches Dreieck am Horizont ab: dort stand der Löwe und über den Krebs bis hoch über den Zwilling hinaus war das Zodiakallicht zu sehen. Dort traf es auf die Milchstraße. Innen, im Dreieck war es um einiges dunkler. M44 und M35 waren mit freiem Auge leicht zu sehen.

Ein längerer Blick zu den Plejaden zeigte mir glatt acht Sterne: Alcyone, Atlas mit Pleione, Merope, Electra, Maya, Tygeta und Celaeno! Asterope sah ich nicht wirklich. Daneben aber den ähnlich hellen Stern 18 Tau mit 5m7. Die helleren Sterne nördlich und östlich des "Siebengestirns" konnte ich ohne weiteres wahrnehmen.

Das ermutigte mich ein Blick auf M33 zu werfen. Zunächst sah neben Alph Tri den 6m hellen Stern, der mir Wegweiser zur Galaxie sein sollte. Und tatsächlich nach einer Weile tauchte auch rechts davon, etwa auf halbem Weg zu Beta And, M33 zweifelsfrei auf. In einem 12x60 Feldstecher sah ich nicht nur einen ovalen Nebelfleck, sondern auch angedeutet den nördlichen Spiralarm.

M42 war visuell ohne weiteres su sehen. Im Feldstecher war der Anblick regelrecht prächtig mit ausladenden Gasfahnen. Ähnlich weit war der Anblick der Andromedagalaxie, die länglich mehr als das halbe Gesichtsfeld im Feldstecher füllte. Dabei war M32 schwierig zu erkennen, NGC 205 war leichter zu entdecken, da weiter von M31 weg.
Krönender Abschluss war dann der Aufgang von Merkur in der Dämmerung.

Neben den Bildern von Jupiter und dem Kokon-Nebel war ich viel mehr am Schauen, eines tieferen Schauens. Betrachten des Kosmos, Kontemplation der Schöpfung als Hinweis auf den Schöpfer - wahrnehmen eines Grußes einer noch weiteren und größeren Welt.

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