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Spaghetti-Nebel - Simeis 147

Simeis 147, Klostersternwarte

Einer der wenigen Supernova-Reste des Nordhimmels ist der sogenannte Spaghetti-Nebel, dessen Name sich beim Anblick des Objektes sofort erschließt. Er ist sehr schwach und kaum auszumachen und bedarf spezieller Technik oder langer Belichtungszeit, um ihn sichtbar zu machen.

Der Simeis Katalog ist vom Simeiz-Observatorium auf der Halbinsel Krim publiziert worden und umfasst hauptsächlich galaktische Emmissionsnebel. Insofern ist die Nr. 147 eher ein Exot in dem Katalog, da seine Wasserstoff-Filamente aus einer Supernova-Explosion kommen.

Der Spaghetti-Nebel lieft an der Grenze der Sternbilder Stier und Fuhrmann. Entdeckt wurde er mit einer Schmidt-Kamera mit speziellen Filtern für den Wasserstoff im Jahr 1952 von Grigory Shajn und seinem Team. Was lag näher, selbst die Schmidt-Kamera der Klostersternwarte mit Filtern zu bestücken, um den Nebel abzulichten. Die Ausmaße des Nebels erstrecken sich über drei Grad am Himmel, was sogar ein Mosaik aus zwei Bildern nötig machte.

Die eingesetzten Filter halfen zwar bei der Belichtung des Nebels. Aber um ihn wirklich sichtbar werden zu lassen, musste nochmals der rote Kanal als verstärkende Komponente im Luminanzbereich verwendet werden. Das heißt: eigentlich ist das Bild "röter", als es das RGB suggeriert. Mit diesem kleinen Trick ist es aber möglich gewesen, den Supernova-Rest in einer fast räumlichen Darstellung erfassen zu können.

Der Durchmesser der Gaswolke wird auf 160 Lichtjahre geschätzt bei einer Entfernung von 3000 Lichtjahren. Die Supernova-Explosion hat vor ca. 40.000 Jahren stattgefunden. Den Sternrest glaubt man in einem Pulsar gefunden zu haben, der nahe des Zentrums des Nebels liegt.

 

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