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Aktuelles

Skorpion mit Saturn

In den Sommermonaten ist das Sternbild des Skorpion tief im Süden von Mitteleuropa aus zu sehen. Die ganze Größe des Tierkreizszeichens bleibt uns dabei leider zum Teil unter dem Horizont verborgen. Während eines Aufenthaltes in den Walliser Alpen konnte ich immerhin ein ansprechendes Bild des nördlichen Teils machen.

Die Vielfalt und Schönheit dieser Himmelsregion zeigt sich schon mit dem bloßen Auge: der rötliche Antares, der Hauptstern des Skorpion ist der deutlich funkelne Mittelpunkt des Sternbildes. Von ihm aus gehen die phantasievollen Beine des Skorpion nach Norden, die wie Finger einer Hand aussehen. In diesem, wie im letzten Jahr, hat der Skorpion ein zusätzliches Bein hinzugewonnen: es ist der Planet Saturn, der das Sternbild am oberen Rand des Bildes durchwandert.

In einem Teleskop sind zahlreiche Kugelsternhaufen zu entdecken: M4, der westlich neben Antares leicht schon mit einem Feldstecher als Nebelfleckchen zu finden ist. Bei einer mittleren Vergrößerung kann er leicht in Einzelsterne aufgelöst werden und zeigt eine charakteristische Sternenkette in der Nord-Südachse. Etwas näher an Antares und nur ein halbes Grad nordwestlich befindet sich NGC 6144, der allerdings schwerer zu sehen ist. Dafür ist M80 im Zentrum der "Finger" ein gedrungener Kugelsternhaufen.

Die Nebel um die verschiedenen Sterne und auch ihr Farben werden allerdings erst fotografisch sichtbar. Die Aufnahme ist ca. eine Stunde belichtet. Neben den roten, blauen und orangen Nebeln sind auch regelrechte Dunkelwolken aus Staub auf dem Bild zu finden. Sie gehören, wie die farbigen Nebel auf der östlichen Seite, nicht zum Skorpion, sondern schon zum Schlangenträger. Es ist die prominente Rho-Ophiuchi Region, die auf lang belichteten und in südlichen Gefilden aufgenommen ein wahrer Hingucker der Milchstraße ist. - Vielleicht ergibt sich für mich in Afrika einmal die Gelegenheit, dieses Sternbild mit seiner ganzen Nebel- und Sternhaufenpracht aufzunehmen.

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