In den nächsten Tagen können am Morgenhimmel fast alle mit freiem Auge sichtbaren Planeten beobachtet werden: Merkur, Mars, Jupiter und Venus. Nur Saturn macht die Ausnahme - er ist nocht tief am Abendhimmel zu finden.

Am Montagmorgen ab 6:10 MESZ konnte ich Mekur, Venus, Mars und Jupiter schon mit freiem Auge sehen und fotografieren. So richtig gut wurde es erst gegen 6:30 Uhr, da Merkur aus dem Horizontdunst kam. Im Teleskop war leider die Luftunruhe stark zu sehen, sodass der Horizont nahe Merkur mehr als ein farbiges Etwas daher kam. Mars war sogar mit Einzelheiten zu sehen (Polkappe!) und Jupiter mit seinen Streifen und Monden. Venus ist das Glanzlicht, das alles (scheinbar) von oben her überstrahlt. Ein eindrückliches Himmelsschauspiel!

Ungefähr eine bzw. eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang (die nächsten Tage ist das gegen 6.30 bis 7.00 Uhr MESZ) können vier Planeten am Osthimmel gefunden werden. Endlich sollen die Wolken uns den Weg nicht mehr versperren und den Blick freimachen auf Venus (hellste und am höchsten stehend), dann der sehr schlicht-rote Mars mit etwas Abstand. Darunter folgt Jupiter und nah am Horizont befindet sich der flinke Merkur, der hell genug sein müsste, um sich gegen die Helligkeit des Morgenhimmels durch zu setzen. Falls es nicht gleich gelingt, ihn zu sehen: im Verlaufe der nächsten Woche nimmt seine Helligkeit drastisch zu, sodass er ab Wochenmitte (13.10.) zu finden sein müsste.

Am Samstag und am Sonntagmorgen kann vielleicht auch noch die Mondsichel bei Jupiter bzw. Merkur ausgemacht werden. Mit sehr viel Glück könnte es auch noch am Montagmorgen (12.10) ganz tief im Osten unterhalb von Merkur gelingen - aber das wäre eine große Besonderheit, 17 Stunden vor Neumond und wahrscheinlich gelingt dies nur mit einem guten Tele bzw. Teleskop.

Viel Glück beim Beobachten! Das Bild stammt aus dem Jahre 2002 - damals konnte ich im April das Zusammentreffen von fünf Planeten am Abendhimmel über unserer Abteikirche beobachten!