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Pferdekopf- und Flammennebel (aktualisiert)

Beide Nebel stehen am Himmel eng beieinander: neben Zeta Orionis, dem linken Gürtelstern des Orion verbirgt sich eine der interessantesten Regionen des nördlichen Himmels. Leider ist sie visuell schwierig zu beobachten, da der helle Stern mit seinem blauen Licht fast alles überstrahlt. Sehr klare Nächte und am besten geeignete Filter sind vonnöten. Die Fotografie hat dabei wieder einmal die Nase vorn.

Dabei nutzte ich den "Filter-Bonus" gar nicht aus, da ich am Abend des Faschingssamstags (eingefleischte Narren mögen es mir verzeihen) einen sehr klaren Himmel vorfand (das SkyQualityMeter zeigte 21,1 an, was visuell etwa 6,1 mag Grenzgröße bedeutete). Einziger Wermutstropfen: das Seeing war leider nur mittelmäßig bis schlecht. Das machte aber eigenltich nur der Nachführung zu schaffen und etwas die Grenzgröße im Bild litt doch um eine ganze Sternengröße.

Dafür kamen aber die Nebel um so deutlicher hervor. Der Pferdekopfnebel ist eine Dunkelwolke, die sich auf die zarte Wasserstoffwolke von IC434 legt und die zufällig für uns das Aussehen eines Pferdekopfes hat. Daneben ist hell der Reflexionsnebel NGC 2023 zu sehen, der blau-grau-rötlich schimmert. Das Bild ist mit einem Newtonteleskop bei einer Brennweite von 1.160 mm gewonnen. Mit dem großen Orion-Nebel und dem Flammennebel hängt auch der Pferdekopfnebel zusammen. Es ist ein einziger, großer Komplex in unserer Milchstraße in dem aus Wasserstoffgas neue Sterne entstehen.

Das weitere Feld konnte ich mit meinem Linsenteleskop bei 530 mm Brennweite mit Zeta Orionis und dem Flammennebel aufnehmen. Eine wundersame mehrteilige Gasmasse, die uns wie ein Feuer erscheint. Seine scheinbare Größe am Himmel ist die des Vollmondes. Tatsächlich verbergen sich hinter den Dunkelwolken und den orange leuchtenden Gaswolken schon eine große Anzahl neu gebildete Sterne. In einigen Millionen Jahren wird daraus ein sichtbarer Sternhaufen entstanden sein. Seine Entfernung wird (ähnlich der benachbarten Gas- und Staubwolken) auf etwa 1.500 Lichtjahre geschätzt.

Die Bilder habe ich aktualisiert. Die Aufnahme des Pferdekopfnebels selbst konnte ich noch eindeutig verbessern. Zu der Serie mit dem Flammennebel und dem Pferdekopfnebel fand ich in meinem Bilderarchiv eine Aufnahme von 2011, genau auf den Tag genau fünf Jahre zuvor entstanden. Aus der Kombination beider Abende konnte ich nun eine wesentlich verbesserte Version der Himmelsgegend erstellen.

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