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Offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen

Unter den Astronomen gibt es für Sternhaufen eine wichtige Klassifizierung, die sich zunächst aus der äußeren Erscheinungsform ergibt: Offene und Kugelsternhaufen. Die Bezeichnungen sind zunächst selbsterklärend: offen sind jene, deren Sterne eher locker zusammen stehen und kugelförmig die, welche rund sehr gedrängt voller Sterne sind.

Doch wie immer im praktischen Leben ist es doch nicht so einfach das Schema anzuwenden. Die Zuordnung nicht gleich einsichtig und leicht festzulegen. Die beiden Bilder des Offenen Sternhaufens M11 und des Kugelsternhaufens M71 zeigen es. Beide könnten entweder zu der einen als auch zur anderen Gruppe gehören. Deshalb braucht es doch noch mehr Informationen als nur der erste Augenschein.

Eine wichtige Unterscheidung geht über die Sternfarben (Spektren der Sterne) und ihre Helligkeiten. Die Spektren zeigen an, welche Atomsorten den Stern dominieren und sagen damit auch etwas über sein Alter aus. Die Helligkeit wird dazu benützt, um die Masse und auch das Alter der Sterne mit den Spektren abzuschätzen. Daraus ergab sich bislang, dass Offene Sternhaufen relativ jung sind (einige 100-Millionen Jahre oder jünger). Kugelsternhaufen sind sehr alte Gebilde: mehrere Milliarden Jahre und ihre Sterne haben meist weniger Masse als die Sonne. Sie sind so dicht gepackt mit Sternen, dass sie über diesen langen Zeitraum durch die Gravitation aneinander gebunden bleiben. Bei den Offenen Sternhaufen reicht die Schwerkraft für eine so lange Bindung nicht aus: die Sterne verlieren sich auf größere Zeitabstände von Jahrmillionen hin.

Diese Untersuchungen ließen die Unterschiede bei den beiden Sternhaufen M11 und M71 zu Tage treten: M11 gehört zur Klasse der jüngeren Offenen Sternhaufen. Sein Alter wird auf 250 Millionen Jahre geschätzt. Er trägt den schönen Namen "Wildenten-Haufen", da er im Teleskop an den Zug von Wildenten erinnern kann.
M71 ist hingegen 40-mal älter: die Messung der Spektren und der Zusammenhang mit der Helligkeit der Sterne ergaben etwa zehn Milliarden Jahre. Detailierte Untersuchungen konnten erst die Natur des relativ lockeren Kugelsternhaufens klären. Ein Eigenname für den Sternhaufen ist mir nicht bekannt.

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