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Mars im "Tor der Ekliptik"

Das "Tor der Ekliptik" ist im Sternbild Stier zu finden: dort läuft die scheinbare Sonnenbahn (die Ekliptik) durch die beiden Sternhaufen der Hyaden und Plejaden. Beide Offene Sternhaufen sind schon mit bloßem Auge zu erkennen. Derzeit läuft der Planet Mars auf seiner Bahn am irdischen Sternhimmel zwischen den beiden hindurch.

Die Hyaden sind als ein (wenn sie im Süden am höchsten stehen) liegendes V am Sternhimmel zu sehen. Prominent steht vor den Hyaden der Hauptstern des Stieres, der rote Aldebaran, der aber kein physisches Mitglied des Offenen Haufens ist. Seine Bezeichnung leitet sich aus dem Arabischen ab und meint so viel, wie "der Nachfolgende", da er den Plejaden nachfolgt. Der Name der Hyaden leitet sich von "regnen" ab: ihr Erscheinen ließen es im Altertum in Griechenland regnen und wurden so zum Regengestirn. Im Lateinischen haben sie auch die Bezeichnung "Suculae" - Schweinchen. Das Gebiet des Regengestirns umfasst am Himmel etwa einen Durchmesser von 6° und ist für das freie Auge gut zu überblicken. Ein Fernglas mit nicht zu hoher Vergrößerung und zu engem Bildfeld ist ebenso sehr hilfreich bei der Beobachtung.

Nordwestlich zu den Hyaden stehen der wohl bekannteste, Offene Sternhaufen des Nordhimmels: die Plejaden, das Siebengestirn. Durch beide Offene Sternhaufen hindurch läuft die scheinbare Sonnenbahn. In der Nähe dieser Linie bewegen sich auch mehr oder minder die Planeten. Die sogenannte Inklination, die Neigung der Planetenbahnen gegenüber der Erdbahn um die Sonne, sind nicht sehr groß und sind nur bei Merkur und Mars etwas auffälliger. Deshalb laufen die Planeten auch immer über die Ekliptik am Sternenhimmel.

Ende August und Anfang September 2022 durchwandert(e) Mars den Bereich zwischen den beiden schön zu sehenden Sternhaufen und gibt auch einen schönen farblichen Kontrast: der rote Aldebaran, die bläulichen Hyadensterne, dann der helle, rote Mars und oberhalb davon die blauen Plejaden. Perfekt!

Das Vorschaubild dieser Nachricht wurde mit einem (stehenden) Smartphone aus dem Fenster gemacht. Das Fliegengitter hinterließ seine Hintergrundstruktur im Bild. Das obige Bild entstand über fast eine Stunde mit einem 90 mm Objektiv auf einer astronomischen Montierung, um die Erddrehung auszugleichen, die sonst die Sterne zu Strichen verwischt hätte.

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