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M34 (neu!), M35 und M36 als Testobjekte

Offene Sternhaufen eignen sich wunderbar als Testobjekte. Sie zeigen unangenehme Eigenschaften der nicht immer idealen Abbildungsleistung eines Teleskopes in einer manchmal gnadenlos erscheinenden Weise. Frei nach dem Spruch: "Welches Objektiv ist schon objektiv?"

Aber hier soll nun weniger über die begrenzte Abbildungsleistung meines Teleskops die Rede sein (jedes Newtonteleskop ist letztlich eine Baustelle, die nie fertig wird, weil immer irgendwo eine Schwäche in der Optik sichtbar ist), sondern viel mehr von der Schönheit von Offenen Sternhaufen, die unsere winterliche Milchstraße bevölkern. Mit M(essier) 34, M35 und M36 habe ich drei Prachtexemplare zu Testzwecken herangezogen, die sich dabei selbst die Ehre gaben.

Die gesammelte Belichtungszeit betrug nur jeweils etwa 5 Minuten, wobei ich als Kompromiss für M36 noch eine alte Farbaufnahme mit einer Nikon D70 hinein mischte. Sehr schön ist die lockere und doch prächtige Struktur der doch sehr verschiedenen drei Sternhaufen zu sehen: M36 ist sehr locker und doch eher von helleren Sternen dominiert. Mit etwa 200 Mitgliedern zählt er mehr zu den kleinen Sternhaufen (dabei sind wirklich alle, alle zugehörigen Sterne erfasst - auf meinem Bild etwa 1/4 davon, gleiches gilt für die anderen Sternhaufen). M35 hat sehr verschiedene Helligkeiten in sich versammelt und auch etwas mehr Sterne in sich vereinigt (ca. 500). Der kleine, und nur zum Teil sichtbare Offene Sternhaufen NGC 2158 hat noch mehr Sterne (mehr als 10000 werden ihm zugerechnet) und ist von uns wesentlich weiter entfernt, als die Objekte, die Charles Messier nacheinander in seinen Katalog aufgenommen hatte. Zu guter Letzt M34, der Offene Sternhaufen mit den wenigsten Sternen - etwa 100 an der Zahl.

M36 ist etwa 4000 Lichtjahre von uns entfernt und kann knapp mit dem bloßen Auge unter günstigen Verhältnissen im Sternbild Fuhrmann gefunden werden. Er ist schon für kleinere Öffnungen ein Leckerbissen. M35 ist für mich immer der Test, ob es sich lohnt tiefer einzusteigen. Er ist recht einfach im Westen der Zwillinge zu finden. Mit etwa 2500 Lichtjahren ist er uns am nächsten. Im Teleskop kann er auch größere Vergrößerungen vertragen und man kann so richtig in den Sternhaufen einsteigen. NGC 2158 ist mit 16000 Lichtjahren richtig weit weg und kann nur im Teleskop gesehen werden. Bei mittlerer Öffnung kann er in seiner ganzen Pracht bewundert werden und wünscht sich auch eine höhere Vergrößerung, da er nur einige Bogenminuten im Durchmesser hat. M34 liegt uns am nächsten mit 1400 Lichtjahren und ist im Sternbild Perseus bei guten Bedingungen mit bloßem Auge erkennbar. Teleskopisch lohnt sich das Objekt schon mit kleineren Öffnungen und mit eher kleineren Vergrößerungen, weil sonst der Sternhaufen zu sehr zerfleddert wird. Hier zeigt wieder mal: weniger kann mehr sein!

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