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Hickson 68 - dahinter verbirgt sich eine Gruppe von Galaxien

Paul Hickson, ein amerikanischer Astronom, stellte 1982 einen Katalog von engen Galaxiengruppen zusammen. Ziel war diese Objekte leichter finden und untersuchen zu können. Hickson hatte dabei die roten Aufnahmen des POSS (Palomar Observatory Sky Surveys) untersucht und dabei spezielle Kriterien an die Stellung, Helligkeit und Morphologie der untersuchten Galaxiengruppe angelegt. Sein Interesse ist ein wissenschaftliches gewesen - mein Augenmerk galt mehr der Ästhetik der dabei entstehenden Bilder der Galaxienformationen.

Mich reizte dabei die Gruppe um die Balkenspirale rechts im Bild, NGC 5350. Die kleineren Galaxien im Süden von ihr: NGC 5355, 5358 und die beiden NGC 5354 und 5353 (letztere stehen sehr eng beieinander und haben einen regelrechten Halo um sich) bilden eine sehr schöne Konstellation. Sie besteht nicht nur scheinbar am Himmel, sondern gehört auch physisch zusammen und steht in einer Entfernung von etwas mehr als 100 Millionen Lichtjahren.

NGC 5371 hat mit der Gruppe vielleicht etwas zu tun. Sie ist größer als alle Gruppenmitglieder von Hickson 68. Denn sie steht in einer sehr ähnlichen Entfernung, allerdings ein Stück weit von ihr am Himmel entfernt, schätzungsweise 750.000 Lichtjahre. Das gleiche gilt für die kleinere Balkengalaxie unten in der Bildmitte, für UGC 08841.

Weiter im Hintergrund der Aufnahme sind zahlreiche Galaxien und auch Quasare zu finden. Das Bildfeld ist wie ein Schaufenster in die Tiefen des Weltalls mit Distanzen von 11 Milliarden Lichtlaufzeit und mehr.

Visuell ist Hickson 68 im Sternbild Jagdhunde mit einem mittleren Teleskop sehr schön zu beobachten. Dabei zeigt sich die hellere NGC 5350 ausgedehnter, als ihre kleineren Kollegen. NGC 5371 ist größer und elongiert von Nord nach Süd am leichtesten zu sehen. Die Spiralstruktur offenbart sich allerdings nur auf der Fotografie.

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