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Gibt es Leben im All?

... außerhalb der Erde, war der Kurstitel eines Seminars mit Susanne Hüttemeister und Daniel Fischer in unserem Gästehaus Ende Februar 2023. Eine der ältesten Fragen der Menschen im Kosmos war dabei der Ausgangspunkt: Sind wir allein im Universum? Gibt es noch weiteres Leben? vielleicht intelligentes Leben auf fernen Planeten? Und was bedeutet dies für unseren Glauben an einen Schöpfergott?

Am Freitagabend, gleich nach einer kurzen Vorstellungsrunde, begaben wir uns mit Susanne Hüttemeister und Daniel Fischer auf die Suche nach fernen Welten. Bis 1995 dauerte es, bis Astronomen den ersten Planeten bei einem anderen Stern als unserer Sonne sicher nachweisen konnten. Dabei beantworteten sie auch die Fragen: Welche Schwierigkeiten dabei überwunden werden mussten; mit welchen Methoden die Entdeckung möglich wurden, für die es 2019 sogar den Nobelpreis für Physik gab. Dabei zeichneten sie die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten nach und gaben einen Ausblick in die nächste Zukunft der weiteren Suche nach Exo-Planeten.

Am Samstagvormittag startete mit der Frage: Wie nah sind wir der „zweiten Erde“? im Mittelpunkt. Die Anzahl der entdeckten Exoplaneten nähert sich der beeindruckenden Marke von 4.500. Unter diesen Planeten sind inzwischen einige, die in der „grünen“, bewohnbaren Zone ihrer Sonnensysteme liegen, in der Wasser auf der Oberfläche eines Planeten flüssig sein kann. Manche dieser Planeten sind nicht viel größer als die Erde. Wir gehen daher davon aus, dass sie eine feste Oberfläche haben. Viele der heute bekannten erdgroßen Planeten kreisen um kleine und leuchtschwache rote Zwergsterne. Können diese Planeten wirklich bewohnt sein? Was wissen wir tatsächlich über sie - und wie die Astronomen klären, ob wirklich auf ihnen möglich ist? Viele Punkte waren zu klären in den Vorträgen und anschließenden Gesprächen.

Der zweite Abschnitt des Vormittags galt den philosophisch-theologischen Fragen zu einem Leben auf anderen Himmelskörpern, derer sich P. Christoph annahm. Seitdem der Mensch sich durch die Entdeckung neuer Kontinente und Kulturen der Möglichkeit anderer Welten bewusst wurde, stellte sich die Frage, wie diese Geschöpfe im Verhältnis zu Gott und speziell zu Jesus Christus als Erlöser stehen. Ein Blick in die theologischen Traditionen des Christentums zeigte: schon lange vor der modernen Kosmologie mit der Möglichkeit vieler belebter Planeten oder gar vieler Universen dachte man über andere, unentdeckte Welten und ihre Bewohner nach. Es bewährt sich auch hier ein offener, im besten Sinne katholischer Glaube, der Gottes Liebe keine Grenzen setzt.

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Am Nachmittag widmeten sich Susanne und Daniel der Frage, in wie weit es Aliens geben kann oder ob sie schon gefunden wurden. Die Milchstraße ist so sternenreich und alt, dass fortschrittliche außerirdische Zivilisationen sie schon mehrfach besiedelt haben könnten. Aber das scheint nicht passiert zu sein – zumindest kennen wir bislang keine solchen Zivilisationen. Woran liegt es, dass wir so allein im All zu sein scheinen?
„Drake Gleichung“ und „Fermi-Paradox“ versuchen ansatzweise eine Antwort zu geben. Die Lösung ist heute noch nicht entscheidbar und liegt zwischen einer Zivilisation (der unseren) und Millionen.

Hier schloß sich ein Exkurs zu unserer Verantwortung für das Leben an. Zwar gibt es noch keine klare Entscheidung für die Anzahl von Zivilisationen in unserer Milchstraße oder gar im ganzen Kosmos, aber es gibt eine andere, aber sehr klare Übereinstimmung aller Forschenden im Blick auf unsere eine Welt: wie einzigartig unsere Erde im Kosmos ist, weil sich auf ihr Leben entwickelt hat und gedeiht. Das zeigt unsere Verantwortung als intelligente und selbst-bewusste Wesen mit unserer Mitwelt in geeigneterweise umzugehen, damit Leben gedeiht und nicht zerstört wird.

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Am Samstagabend konnten wir, durch eine Wolkenpause unterbrochen, die wir mit einem Planetariumsprogramm zum derzeitigen Sternenhimmel überbrückten, Planeten, den Mond und auch den Orionnebel durch Teleskope bestaunen. Hier ist ausdrücklich Uwe Schultheiß gedankt, der mit seinem Newton-Teleskop die Wartezeit am Teleskop halbierte und mit seinem umfassenden, praktischen Astronomiewissen die Teilnehmenden in den Bann schlug. Ebenso war die Geduld und die Faszination aller Schauenden beeindruckend. Manchmal musste einige Minuten gewartet werden, bis endlich die Wolken wieder vom Objekt abgezogen waren und der Blick in den Himmel frei war.

Der Sonntagvormittag war übervoll mit den noch offenen Fragen, die wir so gut als möglich beantworteten - oder auch bewusst offen lassen mussten, da sie nicht oder noch nicht beantwortbar sind.

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