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Aktuelles

Erdschatten und Venusgürtel

Gerade im Sommer trifft sich das frühe Aufstehen von uns Mönchen mit herrlichen Phänomenen der Dämmerung: im Osten zeigt sich schon das intensive Rot der Morgendämmerung und überraschenderweise färbt sich der westliche Horizont in ein intensives Orange bis Magenta über einem dunklen Bereich.

Die Erdatmosphäre bricht das Licht der Sonne sehr stark, bevor sie auf- oder untergeht. Dabei lässt sie hauptsächlich das rötlich-orange Licht passieren, die blaue-grünen Anteile werden von ihr fast ganz absorbiert. Dadurch entstehen, je nach Staub- und Wassergehalt der Luft, die schönsten Farbenspiele nicht nur am Osthorizont beim Aufgang der Sonne sondern auch auf der gegenüberliegenden Westseite (für den Sonnenuntergang vertauschen sich die Richtungen).

Begleiter des sogenannten "Venusgürtels" ist dabei immer der Erdschatten. Zusehends verliert er vor Sonnenaufgang an Höhe und senkt sich zum Horizont hinab. Ein Hinweis auf die Kugelgestalt der Erde! Am Abend geht das Schauspiel seinen umgekehrten Gang: da wächst der Erschatten aus dem Osthorizont, um sich nach und nach in der fortschreitenden Dämmerung wieder zu verlieren.

Am Morgen des 23.6.2016 gesellte sich noch ein malerischer Nebel über dem Main und den Mainwiesen hinzu der dem frühen Morgen eine besondere, irdische Note hinzufügte. Das Morgengebet von uns Mönchen passt in diesen Rhythmus der Natur, ein Einschwingen in den Kosmos und seinem Zeitlauf.

Für die Beobachtung dieser wunderschönen Farbenspiele braucht es kein technisches Hilfmittel: nur das eigene Auge reicht! Und ein wenig Zeit und Muße zum Verweilen, zum Schauen und Staunen!

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