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Ein Schwarzes Loch in Aktion

Normalerweise lassen sich Schwarze Löcher nicht beobachten - daher ja auch ihr Name: "schwarz". Aber in Ausnahmefällen lässt sich das indirekt die Materie beobachten, die sie mit ihrer übergroßen Masse anziehen.

Derzeit geschieht dies in einem speziellen Doppel-"Stern"-System: V404 Cyg. Wenn man die Beobachtungen rund um dieses Objekt verstehen will, bleibt nur die Interpretation eines Sternes, der relativ nah von einem Schwarzen Loch begleitet wird.

Immer wieder stößt der noch strahlende Stern Materie aus, bzw. entlässt durch seinen Sternwind Materie ins Weltall - so wie es auch unsere Sonne tut. Dabei kommt allerdings dieses Material nicht weit: es trifft auf das Schwerefeld des benachbarten Schwarze Loch. Dabei wird das Gas massiv beschleunigt und gerät auf eine Spiralbahn immer näher und immer schneller an das Schwarze Loch heran. Die meiste Materie wird in Jets abgelenkt, ein weiterer Teil wird direkt in Strahlung umgewandelt, die wir beobachten können - und nur ein geringer Masseanteil stürzt auf nimmer Wiedersehen ins Schwarze Loch hinein. Die Europäische Weltraumagentur titelte in einem Beitrag im Internet sogar: "Monster black hole wakes up after 26 years".

Letzten Samstag konnte ich V404 Cyg beobachten. Seine übliche Leuchtkraft ist nur 1/200 von dem, was zur Zeit zu sehen ist. Dabei "flackert" das Objekt innerhalb weniger Stunden um das mehrfache seiner Helligkeit. Es macht den Eindruck, als wenn ab und zu das Licht ein- bzw. ausgeschaltet wird bei V404. Mit einem mittleren Teleskop ist es ohne weiteres auch mit dem Auge zu beobachten.

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