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Der Kaulquappen-Nebel, IC 410

Am Abend des Weihnachtsfeiertages gab es ein kleines Geschenk für alle Astronomen: die Wolken gingen für eine kurze Zeit auf und ließen einen Blick in die Sterne zu. Die Zeit wurde in der Klostersternwarte sofort genutzt für ein kurz belichtetes Bild vom Kaulquappen-Nebel.

Dabei handelt es sich um ein Sternentstehungsgebiet der winterlichen Milchstraße. Nicht so spekatkulär, wie der Orionnebel, aber dennoch besonders in der zu erkennenden Formgebung: man könnte darin links oberhalb der Bildmitte zwei schwimmende Kaulquappen erkennen.

Die Bezeichung des vorangestellten IC für Index-Catalogue deutet aber schon eine Besonderheit an: dass das Nebelgebiet erst später und fotografisch gesehen wurde. Zunächst war nur der Sternhaufen, der auch heute noch die Bezeichnung NGC 1893 trägt, visuell von John Herschel gesehen worden. Mit einer Ausdehnung von 11 Bogenminuten ist er deutlich kleiner als die rote Nebelfläche, die fast das ganze Bildfeld von 60' x 45' ausfüllt.

Die charakteristische rote Farbe des Wasserstoffnebels, die mit verschiedenen Tönungen spielt signalisiert Anteile von Reflexionsnebel und die mit Staubanteilen zusammenhängen. Ein weiterer Bestandteil sind Beimengungen von Sauerstoff und anderen Gasen. Auch sie versachen Farbschattierungen jenseits von Rot.

Leider ist das Bild nur 44 Minuten und damit sehr kurz belichtet. Außerdem stand der Dreiviertelmond am Himmel, der zum Einsatz eines speziellen Nebelfilters zwang. Aber vielleicht gibt es in diesem Winter noch die Gelegenheit etwas an Belichtungszeit zu sammeln für dieses schöne Objekt.

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