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Und sie bewegt sich doch! Astronomie und Glaube

In unserem Vier-Türme-Verlag ist in dieser Woche mein Buch über Astronomie und Glaube erschienen. Was mich mitten in der Nacht bewegt aufzustehen, kann in diesem Buch nach gelesen werden: die Faszination der Sterne und die Weite meines Glauben. Mit beiden Zugangsweisen zu der einen Wirklichkeit, die uns umgibt, können wir Menschen tiefer und besser verstehen, was um uns auf unserem Planeten Erde und im ganz großen Kosmos ist.

Charlotte Künne, eine Mitarbeiterin des Verlages hat mich zu meinem Buch interviewt. Auf der Website des Vier-Türme-Verlages ist das Buch unter diesem Link zu bestellen: Und sie bewegt sich doch! Astronomie und Glaube.

Der Titel Ihres Buches lautet „Und sie bewegt sich doch!“. Dieser Ausspruch steht für den unüberbrückbaren Gegensatz von Glaube und Wissenschaft. Wie passen beide trotzdem zusammen?

Für mich besteht zwischen Glaube und Naturwissenschaft gar kein Gegensatz. Der Gedanke ihrer unüberbrückbaren Gegensätzlichkeit ist ein Konstrukt des 19 Jahrhunderts. Die damaligen Wissenschaftler wollten sich unbedingt von der katholischen Kirche, als auch von staatlichen Stellen abgrenzen und sich dem Einfluss anderer Institutionen entziehen. Wir sollten dieses konstruierte Bild revidieren. Denn Naturwissenschaft und Glaube sind zwei unterschiedliche Zugangsweisen zur Wirklichkeit. Sie schließen sich aber nicht gegenseitig aus.

Die Naturwissenschaft bietet uns Maßstäbe, Kategorien und Richtlinien, mit denen wir die Welt messen und berechnen können. Sie bereichert uns. Wir können unseren Wissenshunger stillen und unseren Horizont erweitern. Allerdings kann ich mit ihr die menschlichen Beziehungen, also das Individuelle unseres Lebens, nicht messen. Das Persönliche verändert sich unaufhörlich, mit jedem Tag, abhängig von dem Menschen selbst und von unserer Umwelt. Könnten wir dies mit der standardisierten Herangehensweise der Naturwissenschaft erfassen, wären sie letztlich nur ein lebloses Konstrukt. Aber eben keine menschlichen Beziehungen.

Ähnliches gilt für unsere Beziehung zu Gott. Wissenschaftlich will und kann sie nicht erklärbar sein. Gott entzieht sich jeder naturwissenschaftlichen Kategorie, was aber nicht heißt, dass es ihn nicht gibt! Tatsächlich möchte ich nicht, dass Gott messbar und berechenbar wird – denn dann wäre er nur ein Götze. Nur im Glauben kann ich das Menschliche und Göttliche erfahren.

Gleichzeitig brauchen wir als Glaubende auch die Naturwissenschaft. Sie ist ein Weg für uns die Schöpfung zu begreifen und etwas über Gott zu lernen. Die Schöpfung sagt ja etwas über ihren Schöpfer aus. So sind Glaube und Wissenschaft untrennbar miteinander verbunden.

Was bewegt Sie zum Blick in die Sterne?

Der einfachste Grund ist wohl die Faszination an der atemberaubenden Schönheit des Sternenhimmels. Mich reizt aber auch die persönliche Suche nach dem Unendlichen. Genau das zu finden, das nicht zu sehen ist. Für mich ist dies eine ständige Grenzerfahrung zwischen dem eigenen Selbst und der Welt – auf gewisse Weise bin ich zu einem Grenzgänger geworden.

Dieser Drang zu suchen ist eine urmenschliche Erfahrung. Der heilige Augustinus schrieb tief über die Unruhe im menschlichen Herzen. Er wusste aber auch, dass wir letztlich nur in Gott Frieden finden. Die Unendlichkeit der Sterne lässt uns Gott erahnen. Als mystische Erfahrung kann der Blick in die Sterne auch zu einer Gotteserfahrung werden.

Was möchten Sie Ihren Lesern mit auf den Weg geben?

Zunächst möchte ich meine Leser dazu ermuntern, Astronomie und Glaube als zwei unterschiedliche Zugangsweisen zur Welt zu betrachten. Beide auch zu genießen, weil sie uns zusammen ein tieferes Verständnis des Menschseins ermöglichen. Der Blick in die Sterne lässt mich die Schönheit unserer Welt erfahren und der Glaube lässt mich aufatmen, schenkt mir Weite in meinem Alltag.

Naturwissenschaftler möchte ich in ihrer Freude an ihrer Arbeit bestärken und Glaubende möchte ich ermutigen, nicht zu klein von Gott und sich selbst zu glauben. Beide Zugangsweisen erzählen mir auf ihre je verschiedene Weise von uns und unserer Welt. Wenn sie sich miteinander verbinden eröffnen sie uns einen tieferen Blick auf unser Leben.

 

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