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Aktuelles

Sonne im Licht des Wasserstoffs

Pünktlich zum Sonnenwend-Tag zeigte sich wieder die Sonne. Mit dazu kam eine Gruppe von Brüdern, die mit mir unser Tagesgestirn bestaunten. Im visuellen Bereich sieht die Sonnenoberfläche derzeit richtig langweilig aus: nur am Rande waren heute morgen zwei kleinere Fleckengruppen auszumachen. Schon war ich fast entäuscht, da ich eine Gruppe von Brüdern zu Gast hatte, die mit mir die Sonne näher betrachten wollten.

Im Gegensatz dazu ist die Sonne im Licht des Wasserstoffs sehr interessant und abwechslungsreich. Die Mitte der Sonnenscheibe ist von gebogenen Filiamenten durchzogen, die auf starke Magnetfelder auf der Oberfläche schließen lassen. Sie zwingen die Gasströme dazu, sich entlang ihren Feldlinien zu bewegen. Die Granulen, Gasblasen in Größen von etwa 1.000 km, sind auf dem Bild auch sehr gut sichtbar.

Am Sonnenrand sind die sogenannten Protuberanzen zu sehen. Innerhalb weniger Minuten waren heute morgen Veränderungen deutlich zu erkennen (ggf. drittes Bild vergrößern). Es sind Gasauswürfe, die sich zigtausend Kilometer über die Sonnenoberfläche erheben können. Falls ihre Geschwindigkeit ausreicht verlassen die Gasmassen sogar die Sonne in Richtung interplanetaren Raum. Diese können dann nach einigen Stunden auch die Erde treffen und Polarlichter auslösen.

Falls die Sonne einmal durch eine Wolke verdeckt war, half ein Seitenblick auf die Venus, die mit ihr am Taghimmel stand. In der Gruppe war es ein sehr schönes Beobachten. Der Austausch über das Gesehene und dessen Bedeutung war vielfältig und bereichernd.

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