Die Mondfinsternis am 7.9.2025
Die Mondfinsternis am 7.9.2025 wurde in den Medien groß beworben. Da aber der Mond zur Phase der Totalität erst aufging, die helle Dämmerung das Phänomen noch weiter abdämpfte und dazu aktuell noch hohe Wolken die Sicht trüben sollten, waren meine Erwartungen gedämpft. Ein überraschende Wolkenlücke gab die Sicht auf die Verfinsterung frei!
Schon vor 20:00 Uhr fanden sich Begeisterte an der Steernwarte ein, um das Spektakel zu verfolgen. Doch zunächst wurden sie enttäuscht: der Mond war noch gar nicht über der Voltigierhalle aufgegangen. Aber auch die Wolken am Osthorizont gaben den Blick nicht auf den Mond frei, als er hoch genug am Horizont stand.
Das gab Gelegenheit auf einen hellen Stern zu schwenken, und einiges zu Sternen, Sternbildern und Teleskopen mit ihrer Funktionsweise zu erklären.
Dann war es aber wieder Zeit, zum Mond zu schwenken. Kurz nach 20:25 MESZ war es dann endlich so weit: die dunkler werdende Abenddämmerung und die Wolken gaben endlich den Blick auf den verfinsterten Mond frei! Der stand orange-rötlich knapp über dem Horizont mit einer helleren Sichel-Teil nach unten. Dort kündigte sich schon leicht das Sonnenlicht, frei vom Erdschatten an. Aber bis dahin war ausgiebig Zeit zum Beobachten.
An die 15 Mönche hatten sich eingefunden, um die Mondfinsternis zu beobachten. Darüber hinaus zog die offene Sternwarte weitere Besucherinnen an, die jüngste mit 12 Jahren. Der älteste Mitbruder ist 93 Jahre alt und stieg auf die kleine Trittleiter der Sternwarte, um den Mond im Okular des Teleskops zu sehen. Ein großer Feldstecher stand vor der Sternwarte, der mit seinem größeren Gesichtsfeld einen eigenen Blick auf den Mond eröffnete.
Viele, viele Fragen wurden gestellt und konnten geklärt werden: wie entsteht eine Mondfinsternis? eine Sonnenfinsternis? was ist ein Komet? Sternschnuppe? Meteorit? und was ist das für ein Stern im Osten?
Das war Saturn, der natürlich auch einmal in den Blick des Teleskops genommen werden musste! Mit dem benachbarten Neptun ("was? so klein ist der!") dazu.
Nach und nach schob sich der Mond mit der Zeit wieder aus dem Erdschatten. Was gegen 21:00 MESZ mit einer schmalen Sichel begann, war nach einer halben Stunde schon fast ein Halbmond. Gegen 22:00 MESZ, als wir die Klostersternwarte verließen, war die Totalitätsphase fast vorbei - allerdings auch der Mond fast vollständig hinter Wolken.