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Mond im Erdlicht mit dem Smartphone

Fast immer zücken Gäste ihre Smartphones, um den Blick durch das Teleskop festzuhalten. In Ermangelung einer Altnernative erging es mir am Morgen des 14. Juli 2023 ganz ähnlich. Der Mond stand in der Dämmerung am Osthimmel neben Jupiter und zeigte neben einer wunderschönen Sichel auf seiner dunklen Seite das Licht der Erde, das sie selbst von der Sonne empfängt.

Im unteren, südlichen Bereich des Mondes sind viele Krater zu sehen. Dabei kann man die Reihe der Krater Phocylides mit einem Durchmesser von 120 km (benannt nach dem friesischen Astronomen Johannes Phocylides Holwarda aus dem 17 Jhdt), Nasmyth  mit einem Durchmesser von 76 km (benannt nach dem schottischen Astronomen James Nasmyth aus dem 19 Jhdt) und Schickard mit einem Durchmesser von 206 km, der nach Wilhelm Schickard benannt ist, einem deutschen Astronomen, Mathenmatikers und Zeitgenosse Keplers, mit dem er im regen Austausch stand.

Die tieferen und großen, glatten Flächen sind das große Mare Procellarum, weiter oben schließt sich das Mare Imbrium an. Die nördlichen Berge nach den kleineren Kratern heißen Montes Jura.

Auf der von der Sonne der unbeleuchteten Seite des Mondes dind die Mare als dunklere Regionen sichtbar. Die Krater verschwinden natürlich, sie sind nur am sogenannten Terminator, an der Schattengrenze zu sehen.

Das obige Smartphone-Bild musste freilich angepasst werden, um die Fülle der sichtbaren Details am Teleskop darzustellen. Ein Smartphone kann nie den visuellen Eindruck am Okular des Teleskops ersetzen. Dabei wurden längere Belichtungen der dunklen Seite des Mondes und verschiedene, kurze Belichtungen der beschienen Teile der Mondsichel in einem Bildberarbeitungsprogramm miteinander kombiniert. Diesem Verfahren sind allerdings auch Grenzen gesetzt, damit die Gesamtkomposition stimmig bleibt.

Mond 20230714 0232UT 5

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