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Messier 33 - Dreiecksgalaxie

Ein außerordentlich gutes Bild von M33 gelang Ende Oktober in der Klostersternwarte. Sie ist einer unserer Nachbargalaxien und ist im Sternbild Dreieck zu finden. Die 2,7 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie offenbart auf der Aufnahme eine Fülle von Details und lässt damit einiges von ihrer Entwicklung der letzten Millionen Jahre erahnen.

In ganz besonders klaren Nächten kann Messier 33 gerade noch mit bloßem Auge von Münsterschwarzach erkannt werden. Ein kleiner nebeliger Fleck zeigt sich dann zwischen dem Sternbild Dreieck unten, der Andromedakette oben und dem Pegasusquadrat im Westen.

Mit einem 25 cm Teleskop zeigen sich dem Betrachter schon viele Details: die beiden südlichen Galaxienarme waren leicht zu identifizieren. Der nördliche große Arm ist sofort zu sehen, da in der Nähe seines Endes NGC 604 als größere Fläche entgegen leuchtet. Nördlich davon ist aber auch der zweite Arm bei geduldigem Hinschauen zu erhaschen.

Neben dem Zentrum sind einzelne Sterne der Milchstraße zu finden. Aber nicht nur das: Einzelobjekte wie NGC 588, NGC 592 und 595 treten als nebelige Fleckchen bei 200x Vergrößerung immer wieder hervor. So zeichnen die Einzelobjekte die Spiralarme vom M33 nach: NGC 604 und IC 142 im Norden, A 48 (Assoziation), IC 136 mit IC 139 und IC 140 im Süden. A 112 ist der am südlichen Rand stehende große Sternhafen in der Nähe eines hellen 8 mag Sternes.

Klostersternwarte, M 33

In der fotografischen Ansicht wird die ganze Überfülle der Galaxie erst deutlich. Am 31.10.2019 wurde sie mit den beiden Teleskopen der Klostersternwarte je drei Stunden belichtet. Dabei wurden die Aufnahmen in SW und Farbe miteinander kominiert und eine ungeahnte Tiefe erreicht.

Auf der obigen Aufnahme ist Norden auf der rechten Seite. Über 200 Einzelobjekte konnten identifiziert werden und so spätere Beobachtungen vorbereitet werden. Einzelobjekte können den folgenden Aufnahmen der Bildergalerie entnommen werden.

Im linken Bild sind Stern-Assonziationen und Wasserstoffregionen vermerkt. Die Überblendung mit den eingezeichneten Spiralarmen stammt aus einer sehr detaillierten Arbeit von Roberta M. Humphreys und Allan Sandage aus dem Jahre 1980. In diesem Bild ist die Fülle von Einzelobjekten im Überblick schon dokumentiert.

In der Mitte wurden die helleren Einzelobjekte des NGC (New Great Catalogue) und IC (Index-Catalogue) in gelb vermerkt. Darüber hinaus wurden hellere Einzelsterne (bis ca. 18 mag) in hellblau markiert.

Auf der rechten Seite treten Kugelsternhaufen in magenta und Hintergrundgalaxien in grün hinzu. Die Kugelsternhaufen müssten in den helleren Varianten auch dem visuellen Beobachter mit größeren Geräten offen stehen. Auffällig ist ihre geringe Zahl in M33 gegenüber unserer Milchstraße oder gar der Nachbarin M31.

Die Entfernung von Messier 33 wird derzeit mit 2,7 Millionen Lichtjahren angegeben. Sie ist damit wenig mehr von uns entfernt als die große Andromedagalaxie. Auf sehr lang belichteten Aufnahmen zeigt sich eine Sternbrücke zwischen diesen beiden Galaxien. Modellen zufolge sollen beide Galaxien vor etwa 2,5 Milliarden Jahre eine enge Begegnung gehabt haben, die in der kleineren M 33 eine Vielzahl von Sternentstehungsgebieten ausgelöst haben muss, die wir heute noch beobachten können.
Allerdings wird M33 voraussichtlich nicht wieder zu M31 zurückkehren und in ihrer Entwicklung ungestört bleiben.
Es könnte sein, dass nach der Verschmelzung unserer Milchstraße mit der Andromedagalaxie in mehr als vier Milliarden Jahren ein Schwergewicht entsteht, das sich M33 auf Dauer anziehen und zu einer noch größeren Galaxie verschmelzen wird. Das wird aber noch einige Zeit dauern und bis dahin lässt sie sich als wunderschöne Galaxie in unserer Nachbarschaft beobachten.

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