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M1 der Krebs- oder Krabbennebel

im Sternbild Stier konnte ich Anfang Februar in einer bislang unerreichten Schärfe aufnehmen. Dazu verhalf eine relativ stabile Atmosphäre mit wenig Luftunruhe und gute Aufnahmebedingungen für den Fotografen: mit Temperaturen um den Gefrierpunkt war es nicht gar so kalt. M1 ist der erste Nebel, der von Charles Messier in seine Liste aufgenommen wurde. Er war für ihn der Anstoß einen Katalog von nebeligen Objekten am Himmel anzulegen, damit sie ihn nicht bei der Beobachtung von Kometen durcheinander bringen sollten.

M1 ist dabei ein besonderes Teil. Es ist der einzige Super Nova (Über)Rest (SNR), den Messier in seiner Sammlung aufnahm. Später wurden sie als "Planetarische Nebel" bezeichnet, da sie Ähnlichkeit mit einem Planeten hatten. Erst in den letzten 50 Jahren ist die wahre Natur von M1 erforscht worden: ein explodierter Stern von einigen Sonnenmassen, der einen Rest, einen Neutronenstern zurückließ. Im Jahre 1054 konnte man dieses Ereignis sogar am Taghimmel verfolgen. Chinesische Quellen berichten uns davon. Dieser Rest ist ein sogenannter Pulsar. Er gibt nicht nur einen schwachen Lichtschein von sich, sondern er gibt in jeder Sekunde 33 Pulse im Radiobereich ab, daher die Bezeichnung Pulsar. Er besteht aus dichtest gepackten Neutronen, eine Form von Materie, die uns sehr fremd ist.

Visuell ist M1 ein eher dürftiges Objekt: oval und blaß, ein wenig nah oben länger. Die "Krabben" oder den "Krebs" (die roten Filiamente) im Nebel sah Lord Rosse im 19. Jahrhundert. Er besaß nicht nur eines der größten (oder zeitweilig das größte) Teleskop damals, sondern auch eine sprühende Fantasie bei der Beobachtung der seltsamen Dinge am Himmel. Vieler seiner Namensgebungen sind den Objekten bis heute geblieben.

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