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Im Reich der Galaxien

Mit diesem Titel waren die Sternstunden überschrieben, die vom 26.9.-28.9.2025 auf der Burg Rothenfels stattfanden. Die Vortragenden Susanne Hüttemeister, Daniel Fischer, Benjamin Knispel und P. Christoph Gerhard berichteten über physikalische, astronomische und philosophisch-theologische Hintergründe zu dem Tagungsthema. Susann Siegmann begleitete die Tagung wie immer mit ihrer fürsorgend-charmanten Art und ihrem naturwissenschaftlichen Hintergrund. 

Den Freitagabend begann Christoph Gerhard mit einem oft mißverstandenen Zitat von Blaise Pascal: 
Vom ewigen Schweigen dieser unendlichen Räume
In seinen Aufzeichnungen hatte er die Größe des unendlichen Weltalls als erschreckend für die Menschen thematisiert, die keinerlei Bezug mehr zur Transzendenz haben wollen. Er legt dabei den Glauben an Gott nahe, als denjenigen, der Heimat geben kann in einem entgrenzten Kosmos.

P. Christoph zeichnete ausgehend von den Raumerfahrungen der Menschheit die philosophischen Linien von Platon, Aristoteles bis hin zu Kant und der Relativitätstheorie nach. Das biblische Weltbild und seine weiten Lebens- und Erfahrungsräume wurde anhand von Ps 148 und der Schöpfungserfahrung des "Himmels und der Erde" aufgezeigt.

Leider musste die Sternwanderung wegen des bewölkten Himmels ausfallen, was aber in der Kellerbar durch tiefgründige Gespräche kompensiert wurde.

Am Samstagvormittag sprangen Benjamin Knispel und Christoph Gerhard für Dietmar Mondon ein. Sie zeigten auf, wie die Spektroskopie als mächtiges Werkzeug in der Erforschung der Galaxien half. Durch praktische Anwendung von Hand-Spetrographen (Gitter und Prisma) und eines guten Amateur-Spektrographen an einer Astronomiekamera wurde das Luftspektrum und das diverser Lampen im Tagungsraum untersucht. 

Burg Rothenfels und Sterneschauen - so hätten wir es gerne gehabt!

Nach diesen Vorbereitungen betraten Susanne Hüttemeister und Daniel Fischer das Reich der Galaxien. In ihrer begeisternden und fachlich überaus kompetenten Art führten sie in die Forschung der Galaxien ein. Sie begannen mit den vielen verschiedenen Formen von Galaxien und ihrer Klassifizierung. Edwin Hubble führte ein Schema ein, die Galaxien in Spiralen, Spiralen mit einem zentralen Balken wie die Milchstraße oder strukturlos erscheinende elliptische Systeme einordnete. 

Die "Great Debate", die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, in der Slipher und Hubble darüber stritten, ob die Andromeda-Galaxie zu unserem Sternsystem gehört, oder ein eigenständiges bildet, war der nächste Haltepunkt.

Dann ging es in die Tiefen des Weltraumes: 10 Mio Lichtjahre, 100 Mio Lj, und so weiter und so fort - bis ans Ende des Weltraumes bei, - 13,5 Mio Jahren Lichtlaufzeit, oder besser bezeichnet mit der Rotverschiebung von z≈14 oder gar z≈25? Daniel wagte sich an die neuesten und heiß diskutierten wissenschaftlichen Paper heran, die neueste Beobachtungen des JWST zu interpretieren suchen.

Nach der Eucharistiefeier am Abend, nahm uns Benjamin Knispel in das Reich der Gravitationswellen mit. Sie erlauben neue Einblicke in die unsichtbare Welt der Raumzeit und ihrem Zittern. Vielleicht können schon in den nächsten Jahren und die Gravitationswellen-Detektoren einen völlig neuen Einblick in die Zeit kurz nach dem Urknall gewähren, der uns heute aufgrund der kosmischen Hintergrundstrahlung noch unzugänglich ist.

Am Sonntagmorgen folgte dann eine weitere unnachahmliche "Philophen-Matinee" in denen letzte und allerletzte Fragen der Teilnehmenden geklärt werden konnten.

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