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Das Sternbild Fuhrmann

Ein typisches Sternbild des Winters ist der Fuhrmann, weil er an Winterabenden hoch am Südhimmel steht, fast über unseren Köpfen im Zenit. So genau ist das Sternbild in den alten Sternkarten gar nicht abgegrenzt: es verschwimmt ein wenig mit dem Stier, der ja auch nur mit seinem vorderen Teil zu sehen ist. Und da ist noch eine Besonderheit im Sternbild verborgen...

Sie betrifft den hellsten Stern im Sternbild Fuhrmann: es ist Capella. Die Bedeutung von "Capella" ist "Zieglein" oder weibliche Ziege. Es ist die lateinische Verkleinerung von "capra" - Ziege. In der bildreichen Darstellung früherer Sternatlanten zeigt sie sich am Rücken des Fuhrmann und befindet sich ganz in der Nähe des hellsten Sternes. Nach der griechischen Mythologie wurde die Ziege an den Himmel versetzt, weil sie Zeus noch damals als Kind auf der Insel Kreta ernährte. Zwei Darstellungen aus der Harmonia Macrocosmica des Andreas Cellarius zeigen dies sehr schön:

Fuhrmann Zieglein HarmoniaMacrocosmica Celarius

Das Sternbild des Fuhrmann ist leicht am Himmel zu erkennen. Es liegt oberhalb des Stieres:

Sternbild Fuhrmann Stellarium

Und es hat noch eine Besonderheit: in seinen nördlichsten Teilen, und da gehört der Hauptstern Capella dazu, ist es bei uns in Mitteleuropa zirkumpolar. Das heißt, Capella geht nie bei uns unter, sondern bleibt immer über dem Horizont! Das tut der Stern auch dann, wenn Capella ganz im Norden steht. Sie ist dann tief über dem Nordhorzinzont weit unterhalb des Nordstern Polaris zu sehen, zum Beispiel zur Sonnenwende um die Zeit der Mitternacht.

Das Foto des Sternbildes umfasst leider nicht den interessanten Südteil mit einigen Sternhaufen und Nebel. Aber das meiste vom Sternbild ist drauf. Die Brennweite des verwendeten Objektivs war etwas zu groß!

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