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Beobachtung unter alpinen Bedingungen

In Münsterschwarzach, im fränkischen Flachland mit dem wunderschönen Main, muß ein Beobachter durch viel Luft und Luftfeuchtigkeit schauen. Wesentlich besser von dieser Seite her sind die Voraussetzungen unter hochalpinen Bedingungen auf über 2.000 m über dem Meeresspiegel. Durch besondere Umstände kam ich zu einem Beobachtungsabend in der Schweiz auf der Torrentalp. Sie liegt 2.000 m über N.N. in der Nähe von Leukerbad im Kanton Wallis. Gegen 20.00 Uhr baute ich meine betagten C8 und GP-DX auf mit Sicht auf den Mont Blanc. Um 20.40 Uhr zeigten sich die ersten Sterne und ich konnte noch Saturn in der Dämmerung beobachten, bevor er wabernd hinter einer Bergwand verschwand.

Nach und nach wurde es dunkler und wir fuhren hellere Sternhaufen an: M11, M13 (mit vielen Einzelsternen am Rand, obwohl es noch nicht dunkel war), M4 (leider etwas schwach für den hellen Himmelshintergrund) und ich stellte das C8 an Epsilon Lyrae scharf. Die Trennung war am Ende bei 100x kein Problem. M57 in der Nachbarschaft zeigte sich als ovaler Ring, der aber schon 100x forderte, um gut gesehen zu werden. Das 12m-Sternchen leuchtete schon deutlich neben dem Ringnebel.

Nach Abschluss der astronomischen Dämmerung beobachteten wir nochmals M13: nun ein heller, großer Sternenball mit vielen Einzelsternen, auch körnig im Zentrum. Kein Wunder bei einer Grenzgröße von 6,5 mag. M92 zeigte sich gedrungener, unauflöslich im Zentrum aber mit sehr vielen Einzelsternen im äußeren Bereich (ich meinte ihn auch mit dem bloßen Auge zu sehen). Weiter ging es mit den Kugelsternhaufen M14, der mir kaum Einzelsterne sondern eine nebelige, körnige Struktur zeigte. Dagegen konnten wir an M12 und M10 wieder mehr Einzelsterne sehen, wenn sie auch von der Dimension kleiner waren, als M14. An M4 konnten wir die mittige Sternenkette sehr schön sehen, die Kugelform fiel dagegen etwas ab und machte einen unsymetrischen Eindruck. Dann kamen die Sternhaufen mit Wasserstoffnebel an die Reihe: M8, M16, M17 mit klaren Sternhaufen und jeweils differenzierter Nebelstruktur, wie ich sie in unserem Flachland noch nie gesehen habe.

Gegen 0.30 Uhr ging Jupiter über dem östlichen Berg auf, der unser abschließender Glanzpunkt war. Leider stand er nicht gerade ruhig im Okular, aber doch brauchbar. Gegen 1.00 Uhr packten wir unter einer bis zum Horizont leuchtenden Milchstraße ein.

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